Traditionell zum Jahreswechsel bitten wir unsere Mitgliedsunternehmen um ihre Einschätzung zur aktuellen Wirtschaftslage und ihren Erwartungen für das neue Jahr. Die Rückmeldungen sind dieses Mal mehrheitlich ausgesprochen skeptisch. Zwar wird die Wirtschaftslage überwiegend noch positiv eingeschätzt, der Blick nach vorn indes ist häufig düster. Teure Energie und Rohstoffe, gestörte Lieferketten, die anhaltende Unsicherheit über die Umsetzung der angekündigten Entlastungspakete, dazu die Ungewissheit über die globale Wirtschaftsentwicklung – all das macht vielen Betrieben Sorgen.
Es geht um die Zukunft der deutschen Industrie
Erfreulich ist hingegen die noch robuste Beschäftigungslage: Nur wenige Firmen planen einen Stellenabbau. Auch weil der Arbeitskräftemangel weiter zunimmt, versuchen die Unternehmen ihre Belegschaften zu halten. Damit dies auch mittelfristig gelingt, müssen die extrem hohen Energiepreise möglichst schnell runter. Wenn hierzulande die Kosten für Strom und Gas dauerhaft dreimal so hoch sind wie etwa in den USA, ist unsere Industrie nicht mehr wettbewerbsfähig. Dann finden Investitionen bei uns nicht mehr statt. Um dies zu verhindern, müssen die Energiepreisbremsen endlich auch bei den energieintensiven Betrieben im Mittelstand ankommen. Zudem muss das Energie-Angebot schnell so groß wie möglich werden. Denn: Es geht mehr denn je um die Zukunftsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland!
Der Kommentar des Hauptgeschäftsführers von METALL NRW ist am 21. Januar 2022 erschienen in der Wirtschaftszeitung Aktiv:
https://www.aktiv-online.de/news/die-zukunft-bereitet-zahlreichen-m-e-unternehmen-sorgen-17341