Dritte Verhandlung der M+E-Tarifrunde 2024 in NRW

NRW-Metallarbeitgeber fordern IG Metall zu mehr Realismus auf

| Tarifrunde 2024

Präsident Kirchhoff: „Warnstreikaktionen sind angesichts der ernsten Wirtschaftslage völlig fehl am Platz“

Die NRW-Metallarbeitgeber haben die IG Metall angesichts der sich vielerorts zuspitzenden schlechten Wirtschaftslage davor gewarnt, mit ihren Warnstreikaktionen eine überzogene Erwartungshaltung bei den Beschäftigten zu schüren. „Der Standort Deutschland steckt inmitten einer satten Rezession und tiefen Industriekrise, da sind die Warnstreiks in vielen unserer Unternehmen für mich sachlich nicht nachvollziehbar. Sie passen auch nicht zu der auch heute wieder konstruktiven Verhandlungsatmosphäre“, sagte der Präsident des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen (METALL NRW), Arndt G. Kirchhoff, nach der 3. Tarifverhandlung für die rund 700.000 Beschäftigten dieses Industriezweigs in Neuss. Wirtschaftsforschungsinstitute, Bundesregierung, Banken und der Internationale Währungsfonds hätten jüngst ihre ohnehin schon pessimistischen Prognosen noch einmal nach unten revidiert. „Auch durch das Fernrohr betrachtet zeichnet sich gegenwärtig keine Trendumkehr ab“, betonte Kirchhoff. Stattdessen häuften sich gerade in den letzten Wochen Meldungen über Produktionseinbrüche, Betriebsverlagerungen, Kurzarbeit und Stellenabbau. „Auch die Gewerkschaft weiß doch, was die Stunde geschlagen hat. Die aufgerufenen sieben Prozent wirken angesichts dieser Entwicklung wie aus der Zeit gefallen“, erklärte Kirchhoff.

"Nicht die Zeit für harte Tarifauseinandersetzungen"

Mit ihrem Angebot über Tabellenerhöhungen von 3,6 Prozent in den kommenden 27 Monaten hätten die Metallarbeitgeber ihre hohe Bereitschaft zu einer tragfähigen und belastbaren Lösung der Tarifrunde 2024 unter Beweis gestellt. Dazu gehöre auch, dass sich die Arbeitgeber ausdrücklich zu Gesprächen über Korrekturen bei den Freistellungstagen sowie über eine einmalige überproportionale Anhebung der Auszubildendenvergütung bereiterklärt hätten. Damit seien die Arbeitgeber der Gewerkschaft bereits in zwei zentralen Forderungen entgegengekommen. „Umso mehr erwarte ich jetzt, dass die IG Metall mehr Realismus an den Tag legt“, so Kirchhoff. Die Tarifparteien stünden mehr denn je in der Verantwortung, „in diesen für unser Land so volatilen Zeiten für Stabilität und Verlässlichkeit zu sorgen“. In dieser schwierigen Lage komme es gerade jetzt in dem unter massivem Kostendruck stehenden größten deutschen Industriezweig auf eine funktionierende Tarifpartnerschaft an. „Es ist wahrlich nicht die Zeit für harte Tarifauseinandersetzungen“, betonte Kirchhoff.

Die Presseerklärung zum Download

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