Die nordrhein-westfälische M+E-Industrie durchlebte im Jahr 2020 enorme konjunkturelle Wechsellagen. Nach dem tiefen Einbruch im zweiten Quartal setzte im dritten Quartal eine kräftige Erholung ein. Zum Jahresende verlor die Erholung jedoch merklich an Geschwindigkeit. Das erste Quartal 2021 stimmt vorsichtig optimistisch, dass die Erholung in den kommenden Monaten wieder Fahrt aufnimmt. Aber bis zur Rückkehr zum Normalniveau ist es noch ein gutes Stück.
Produktion
Nach einem kräftigen Schub im dritten Quartal schwächte sich die Erholung im vierten Quartal merklich ab. Der Jahresstart fällt mit einem Zuwachs um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal positiv aus. Allerdings blieb das Vorkrisenniveau, gemessen am Durchschnitt des Jahres 2019, unerreicht.
Im Vergleich zum Vorquartal musste die Branche Herstellung von Kraftwagen und –teilen einen empfindlichen Rücksetzer hinnehmen, die Produktionsleistung sank um 6,9 Prozent. In der Branche Herstellung von Metallerzeugnissen stieg der Ausstoß hingegen um 1,1 Prozent, im Maschinenbau lag der Zuwachs bei 4,0 Prozent.
Auftragseingänge
Die Auftragseingänge der nordrhein-westfälischen Metall- Elektroindustrie lagen im ersten Quartal 2021 um 7,4 Prozent über dem Niveau des Vorquartals. Während die Bestellungen aus dem Inland um 4,7 Prozent zulegten, sorgte insbesondere die Nachfrage aus dem Ausland für einen kräftigen Schub, die Bestellungen stiegen um 10,8 Prozent. Die dynamische Entwicklung der Auftragseingänge bestätigt nicht nur den positiven Trend, der seit Mitte letzten Jahres zu beobachten ist, auch das Vorkrisenniveau wurde überschritten.
Die Auftragseingänge im Maschinenbau stiegen im Vorquartalsvergleich saisonbereinigt um 13,2 Prozent, die Branche Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten verzeichnete ein Orderplus um 10,7 Prozent. In der Branche Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen lag der Zuwachs bei 4,0 Prozent, in der Branche Gießereien, deren Produktion zu großen Teilen in den Automobilbau fließt, lag der der Zuwachs bei 12,9 Prozent.
Umsatz
Im ersten Quartal erwirtschafteten die nordrhein-westfälischen M+E-Betriebe einen Umsatz von 39,4 Mrd. Euro, damit wurde das Vorjahresquartal um 2,6 Prozent übertroffen (38,5 Mrd. Euro). Der im Ausland erzielte Umsatz stieg um 2,9 Prozent, der Inlandsumsatz legte um 2,2 Prozent zu.
Im Branchenvergleich verzeichnete die Branche Metallerzeugung und -bearbeitung ein Umsatzplus um 5,8 Prozent, der Maschinenbau konnte einen um 3,2 Prozent höheren Umsatz erzielen. Die Branche Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen legte um 1,1 Prozent zu.
Beschäftigung
Die Beschäftigtenzahl der nordrhein-westfälischen M+E-Industrie sank gegenüber dem Vorjahreswert im ersten Quartal um 4,1 Prozent auf nun 688.706 Personen. In der Branche Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen fiel der Beschäftigungsrückgang um 4,9 Prozent überdurchschnittlich groß aus, ebenso verlor die automobilnahe Branche Gießereien um 8,5 Prozent. Im Maschinenbau lag der Rückgang bei 3,8 Prozent. Die Frühindikatoren deuten für die kommenden Monate ein Abflachen des Beschäftigungsrückgangs an.
(Quelle: IT.NRW; eigene Berechnungen)