Der Arbeitgeberverband METALL NRW-Fachgruppe Dienstleistungen und die IG Metall NRW haben ein neues Tarifwerk für die KFZ-Betriebe in Nordrhein-Westfalen vereinbart. Das teilten die Tarifpartner am 19. Oktober 2017 in Düsseldorf mit. Das Tarifwerk, das am 1. Januar 2018 in Kraft treten wird, beinhaltet einen neuen Manteltarifvertrag, ein Entgeltrahmenabkommen und ein modernisiertes Entgeltsystem. Danach sind künftig Entgeltbänder vorgesehen, mit denen sich das Entgelt eines Arbeitnehmers auch bei unveränderter Eingruppierung weiterentwickeln kann. Des Weiteren enthält die Vereinbarung ein Ausbildungsabkommen sowie einen Tarifvertrag zur Sondervergütung.
Bereits seit vier Jahren schließen die IG Metall und die eigenständige Fachgruppe Dienstleistungen (Untergliederung KFZ-Dienstleistungen) des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen (METALL NRW) gemeinsam Entgelttarifverträge für die KFZ-Betriebe in Nordrhein-Westfalen ab, nachdem der vormals zuständige Arbeitgeberverband des KFZ-Gewerbes sich entschieden hat, Tarifverträge nur noch mit Christlichen Gewerkschaft Metall verhandeln zu wollen.
Ziel der Tarifvertragsparteien ist es, mit dem neuen Tarifwerk ein neues Flächentarifsystem für den KFZ-Dienstleistungsbereich zu etablieren, das mit der IG Metall als führender Gewerkschaft im Handwerksbereich abgeschlossen ist. Derzeit sind bereits eine Reihe von KFZ-Betrieben mit mehr als 7000 Beschäftigten Mitglied in den entsprechenden Fachgruppen der regionalen Arbeitgeberverbände in NRW.
Wichtiger Bestandteil des neuen Tarifwerks ist auch ein Überleitungstarifvertrag mit Spielregeln, wie Betriebe der Branche die neuen Tarifbestimmungen betrieblich einführen können. Hierbei besteht ein breiter Gestaltungsspielraum. Gegenwärtig gelten im nordrhein-westfälischen KFZ-Dienstleistungsbereich (Fahrzeug- und Fahrzeugteilehandel / Fahrzeug- und Fahrzeugteilereparatur und -umbau) mehr als 300 Haustarifverträge, die die IG Metall als Ersatz für eine flächentarifliche Regelung vereinbart hatte. Mittelfristiges Ziel ist es, mit diesem zeitgemäßen und zukunftsfähigen Flächentarifsystem eine Breitenwirkung zu entfalten und die Vielzahl der Haustarifverträge abzulösen.
Hans Michael Weiss, Verhandlungsführer der Arbeitgeber und Stellvertretender Hauptgeschäftsführer von METALL NRW: „Es ist sehr erfreulich, dass wir nach langen Verhandlungen mit der IG Metall nun ein modernes und völlig eigenständiges, branchengenaues Tarifwerk für die KFZ-Betriebe in NRW schaffen konnten. Erste Beratungen zeigen hohes Interesse und Zuspruch.“
Carmen Schwarz, Verhandlungsführerin der IG Metall: „Wir haben gemeinsam mit METALL NRW gezeigt, dass verantwortungsvolle Tarifpolitik und gute Tarifverträge auch im Kfz-Handwerk in NRW möglich sind. Nun werden wir mit unseren Betriebsräten für diesen Flächentarifvertrag werben und daran arbeiten, dass möglichst viele Firmen diesem beitreten. Der Flächentarifvertrag braucht ein starkes Fundament.“