Mit „Interesse“ haben die nordrhein-westfälischen Metallarbeitgeber zur Kenntnis genommen, dass die IG Metall in NRW zunächst noch keine bezifferte Forderungsempfehlung für die anstehende Tarifrunde für die mehr als 700.000 Beschäftigten dieses Industriezweigs abgegeben hat. Offensichtlich bestehe bei der Gewerkschaft noch Beratungsbedarf. Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen (METALL NRW), Dr. Luitwin Mallmann, sagte am Donnerstag in Düsseldorf, Arbeitgeber und Gewerkschaft schätzten die wirtschaftliche Lage im bedeutendsten Industriezweig des Landes offensichtlich gleichermaßen als komplex und schwierig ein.
Auch die jüngst zum Jahreswechsel vorgelegten Ergebnisse der Konjunkturumfrage der Verbände der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie seien geprägt von einer zunehmenden Unsicherheit in den Unternehmen über die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Dies gelte sowohl für die durch internationale Handelsstreitigkeiten bedingte Unruhe auf den Weltmärkten als auch für die größtenteils in Deutschland hausgemachten Nachteile für Industriestandorte hierzulande.
Im Vordergrund der Tarifrunde 2020 müssten daher Überlegungen für tarifliche Regelungen stehen, die der teilweise besorgniserregenden Lage gerecht werden könnten. „Die Lösungen müssen ebenso einfach wie effizient und dem Mittelstand auf den Leib geschrieben sein“, erklärte Mallmann. Er forderte die IG Metall auf, „mit uns zusammen für die Unternehmen der Branche Perspektiven zu entwickeln“. Den großen Herausforderungen von Transformation und Digitalisierung könnten die Tarifpartner nur gemeinsam begegnen.