NRW-Metallindustrie unverändert wirtschaftlich unter Druck

Jan./Feb. 2024: Aufträge und Produktion mit 8 Prozent im Minus

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Hauptgeschäftsführer Pöttering: „Wir brauchen für Trendwende durchgreifende wirtschafts- und sozialpolitische Reformen!"

Die Unternehmen der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie stehen auch in den ersten Monaten des Jahres 2024 unverändert unter massivem wirtschaftlichen Druck. Die kumulierte Produktion in Januar und Februar ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,3 Prozent eingebrochen. Besonders stark ins Minus rutschte die Produktion von elektrischen Ausrüstungen (-13,8 Prozent), aber auch von Metallerzeugnissen (-8,1 Prozent), im sonstigen Fahrzeugbau (-6,9 Prozent) und im Maschinenbau (-6,5 Prozent). Eine konjunkturelle Trendwende ist nicht in Sicht, zumal auch die Auftragseingänge deutlich zurückgegangen sind (-8,1 Prozent). „Damit bestätigen sich leider die düsteren Meldungen aus den Ergebnissen unserer Verbandsumfrage zum Jahreswechsel, als die Unternehmen ihre Erwartungen für das Jahr mit großer Mehrheit als pessimistisch eingeschätzt hatten“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen (METALL NRW), Johannes Pöttering, am Freitag in Düsseldorf.

Das zu Jahresbeginn deutlich gesunkene Volumen bei Bestellungen und Produktion lässt nach Worten Pötterings auch keinen nachhaltigen Umschwung für den weiteren Jahresverlauf erwarten. Besonders große Sorgen bereite ihm aber der Blick auf den langfristigen Produktions-Trend. Zwischen 2018 und 2023 sei die Produktion in diesem Industriezweig in NRW um fast 12 Prozent gesunken. „Das ist ein Alarmsignal für die in NRW besonders energieintensive Metall- und Elektroindustrie“, so Pöttering. Aber auch der bundesweite Rückgang von 2,2 Prozent sei im internationalen Vergleich nahezu allein ein deutsches Phänomen. „Es muss uns alle aufrütteln, wenn im gleichen Zeitraum die M+E-Produktion im EU-Durchschnitt um 5,8 Prozent und in der Spitze in Polen um 46,2 Prozent oder in Ungarn um 42,6 Prozent zugelegt hat“, betonte Pöttering. Der langfristige Negativtrend der Produktionszahlen sei ein Beleg für die rasant schwindende Wettbewerbsfähigkeit des M+E-Standorts Deutschland. Bei maßgeblichen Standortfaktoren wie Energiekosten, Steuern und Abgaben, Arbeitskosten, Bürokratie sowie bei Planungs- und Genehmigungsverfahren gerate Deutschland zunehmend ins Hintertreffen. Hinzu komme die Ungewissheit über die globale Wirtschaftsentwicklung. „Angesichts der tiefen strukturellen Wirtschaftskrise erwartet die Metall- und Elektroindustrie von der Politik jetzt endlich durchgreifende wirtschafts- und sozialpolitische Reformen“, erklärte Pöttering.

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