Tarifabschluss für die M+E-Industrie in NRW

NRW-Metallarbeitgeber: Abschluss ist hoch, aber noch vertretbar.

| Tarifrunde 2024
V.l.: Knut Giesler, Bezirksleiter IG Metall NRW, und Arndt G. Kirchhoff, Präsident METALL NRW

Präsident Kirchhoff: „Ein echter Kompromiss, der Ausdruck einer funktionierenden Tarifpartnerschaft in unserer Industrie ist.“

Die Tarifparteien der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie haben den am Dienstag in Hamburg vereinbarten Pilot-Abschluss übernommen. Der Präsident des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen (METALL NRW), Arndt G. Kirchhoff, sagte am Donnerstag nach der vierten Tarifverhandlung für die 700.000 Beschäftigten dieses Industriezweigs in Neuss, die Tarifparteien hätten ein hohes Maß an Kompromissbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein gezeigt. „Wir haben einmal mehr bewiesen, dass die Tarifautonomie gerade in unserer Industrie funktioniert“, betonte Kirchhoff. Angesichts der außerordentlich schwierigen Wirtschaftslage sei der Abschluss hoch, aber insgesamt gerade noch vertretbar. Umso wichtiger sei es, dass den Unternehmen für das Jahr 2024 keine weitere zusätzliche Belastung bei den tariflichen Arbeitskosten drohe. „Und für 2025 wird die Tarifsteigerung für die Unternehmen, die das automatische Differenzierungselement des Abschlusses in Anspruch nehmen können, weitgehend vermieden werden können", erklärte der Metallarbeitgeberpräsident.

Die Tarifvereinbarung, die länger als zwei Jahre gelte, sorge nun für „dringend notwendige Verlässlichkeit und Planungssicherheit“. Die M+E-Tarifpartner hätten im Ergebnis eine hohe gesellschaftspolitische Verantwortung gezeigt. Umso mehr sei jetzt die Politik gefordert, endlich das Richtige für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland zu tun. „Da darf jetzt keine Zeit mehr verloren gehen. Weltmärkte, Wettbewerber und Investoren nehmen auf den Wahlkampf in Deutschland jedenfalls keine Rücksicht“, sagte Kirchhoff.

Die Ergebnisse im Einzelnen:

  • Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 25 Monaten und endet am 31. Oktober 2026.
  • Im Februar 2025 erhalten die Beschäftigten eine Einmalzahlung von 600 Euro, deren Auszahlung freiwillig auch bereits im Jahr 2024 erfolgen kann.
  • Die Tabellenentgelte erhöhen sich zum 1. April 2025 um 2,0 Prozent und zum 1. April 2026 um weitere 3,1 Prozent.
  • Die Auszubildendenvergütungen steigen ab Januar 2025 in allen Ausbildungsjahren um 140 Euro. Zusätzlich werden sie zum 1. April 2026 um 3,1 Prozent erhöht.
  • Anknüpfungspunkt der automatischen Differenzierung ist anstelle des sogenannten T-Zug (B) ab 2025 das sogenannte Transformationsgeld, das fortan im Juli eines Jahres ausgezahlt wird. Damit wird das Differenzierungsvolumen erhöht und beträgt nun 18,4 Prozent eines Monatsentgelts. Dies kann zeitlich geschoben, gekürzt oder ganz gestrichen werden, wenn ein Unternehmen eine Nettoumsatzrendite von mindestens 2,3 Prozent nicht erreicht.
  • Die Möglichkeit zur Nutzung der Freistellungstage des T-Zug (A) wurde moderat ausgeweitet. Gleichzeitig wurden entsprechende Kompensationsmöglichkeiten für den Arbeitgeber geschaffen.

Die Presseerklärung zum Download

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