NRW-Metallarbeitgeber fordern IG Metall angesichts der Warnstreiks zu konstruktiven Verhandlungen auf

Dr. Mallmann: „Tarifabschluss muss wirtschaftliche Heterogenität im Industriezweig berücksichtigen“

| Tarifrunde 2021

Die nordrhein-westfälischen Metallarbeitgeber haben die IG Metall aufgefordert, in ihrer Tarifpolitik die außerordentlich heterogene Wirtschaftslage in diesem Industriezweig zu berücksichtigen. Manche Unternehmen hätten angesichts von Umsatzrückgängen von mehr als 30 Prozent im Jahr 2020 nicht nur dramatische Einbrüche zu verkraften, sondern jetzt einen langen Weg des Aufholprozesses vor sich, der noch weit in das Jahr 2022 hineinreichen werde. „Es wäre unverantwortlich, den teilweise um ihre Existenz kämpfenden Betrieben in diesem Jahr zusätzliche Kostenbelastungen zuzumuten“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen (METALL NRW), Dr. Luitwin Mallmann, am Freitag in Düsseldorf. In Nordrhein-Westfalen sei die Produktion in der gesamten M+E-Industrie im Jahr 2020 um 12 Prozent eingebrochen. Um auf den alten Wachstumspfad zurückzukehren, sei ein Plus von 14 Prozent erforderlich. Zwar sei der Aufholprozess im vierten Quartal weiter vorangekommen. Doch selbst in diesem Tempo werde das Normalniveau erst frühestens Ende 2021 wieder erreichbar. „Die IG Metall muss sich klarmachen, dass wir nach wie vor richtig Druck auf dem Kessel haben“, sagte Mallmann.

Mit Blick auf die fünfte Tarifverhandlung für die rund 700.000 Beschäftigten des Industriezweigs in Nordrhein-Westfalen am kommenden Montag sagte Mallmann, die Metallarbeitgeber erwarteten jetzt einen konstruktiven Beitrag der IG Metall am Verhandlungstisch. Nach anderthalb Wochen schmerzhafter Warnstreiks in zahlreichen Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie im Land sei es an der Zeit, die richtigen Weichen für einen Tarifabschluss zu stellen. „Die IG Metall muss jetzt damit aufhören, auch noch den Unternehmen Schaden zuzufügen, deren Geschäfte einigermaßen laufen“, betonte Mallmann. Die Unternehmen und ihre Beschäftigten erwarteten jetzt einen tragfähigen und verlässlichen Tarifabschluss ohne „unnötige Verzögerungen“.

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