Tarifverhandlungen in der NRW-Metall- und Elektroindustrie ergebnislos vertagt

NRW-Metallarbeitgeber haben ergänzendes Angebot vorgelegt

• Zahlung von 350 Euro im Jahr 2021

• Automatische Entlastung für krisenbetroffene Betriebe

| Tarifrunde 2021

Präsident Kirchhoff: „Das ist ein substanzielles Angebot in einer außergewöhnlichen Wirtschaftslage“

Die Tarifparteien der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie haben sich nach der 6. Verhandlungsrunde für die rund 700.000 Beschäftigten dieses Industriezweigs ergebnislos vertagt. „Nach zwölfstündigen Verhandlungen haben wir uns entschlossen, zur Beratung in unseren Gremien eine Denkpause einzulegen“, erklärte der Präsident des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen (METALL NRW), Arndt G. Kirchhoff, am frühen Freitagmorgen in Düsseldorf. Zuvor hatten die NRW-Metallarbeitgeber der IG Metall eine Zahlung in Höhe von 350 Euro im Jahr 2021 angeboten. Unabhängig davon forderten die Arbeitgeber die Einführung eines automatisch wirkenden tariflichen Entlastungsmechanismus für von der Krise besonders betroffene Betriebe. „Es bleibt dabei: Die immer noch sehr angespannte wirtschaftliche Lage lässt keinen Raum für eine allgemeine Entgelterhöhung“, sagte Kirchhoff. Deshalb solle es im Jahr 2021 bei einer Unterstützungszahlung bleiben, die dazu geeignet sei, „die Belastungen abzumildern, die bei allen Beschäftigten des Industriezweigs durch die Pandemie auftreten“.

Der Lösungsvorschlag der Arbeitgeber sei die Antwort auf die Tarifforderung der IG Metall für das Jahr 2021. Ausdrücklich forderte Kirchhoff auch die Einbeziehung des Jahres 2022 in die tarifliche Regelung. „Wenn sich die IG Metall bereiterklärt, dass Jahr 2022 in der Tarifrunde zu regeln, werden wir ihr eine bezifferte Tabellenerhöhung für das kommende Jahr anbieten“, so Kirchhoff. Diese Zusage habe die IG Metall jedoch bisher nicht gegeben. Die Arbeitgeber bekräftigten überdies weiterhin ihre Bereitschaft, optionale tarifliche Regelungen zur Beschäftigungssicherung und zur Begleitung von betrieblichen Transformationsprozessen zu vereinbaren.  „Hier haben wir uns in einigen Punkten durchaus angenähert“, betonte Kirchhoff.  Er verwies darauf, dass die Tarifverhandlungen nach wie vor in einer absoluten Ausnahmesituation geführt würden. Die Pandemie habe Land und Wirtschaft nach wie vor fest im Griff. „Deshalb ist dies ein substanzielles Angebot in einer außerordentlich angespannten Wirtschaftslage“, sagte Kirchhoff. Die Kalkulationssicherheit für die international vernetzten Unternehmen sei angesichts sich permanent verändernder politischer Entscheidungen durch neue Infektionsentwicklungen im In- und Ausland außergewöhnlich fragil. Das alles erhöhe auch den Druck auf die Arbeitsplätze. „Auch deshalb brauchen die Unternehmen jetzt zügig Klarheit für ihre Planungen“, sagte Kirchhoff. Der NRW-Metallarbeitgeberpräsident forderte die Gewerkschaft auf, von weiteren Warnstreiks abzusehen und schnellstmöglich in einen Lösungskorridor einzumünden. Es sei jetzt nicht die Zeit für ausufernde Tarifkonflikte, sondern vielmehr der Moment für ein starkes Zeichen einer funktionierenden Tarifpartnerschaft. „Ich bin grundsätzlich zuversichtlich, dass uns dies noch vor Ostern gelingen kann“, erklärte Kirchhoff.

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